Hier werden die Projekte vorgestellt, die bereits abgeschlossen sind. Fortlaufende Projekte, die weiterhin gefördert werden, finden Sie unter
Aktuelle Projekte :
Zentrum zur Betreuung von Straßenkindern (2009-2011):
Um Bildungs- und Beratungsmaßnahmen für Straßenkinder und ihre Familien durchführen zu können, braucht Grupo Ruas e Pracas geeignete Räumlichkeiten. Dank der Spender von Rua e.V. und der Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) konnte eine ehemalige Lagerhalle gekauft werden. Dieses Vorhaben wurde vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit 37.500 EUR gefördert. Wir mussten einen Eigenanteil von 25.000 EUR aufbringen. Das BMZ legte somit auf jede 2 EUR Spende 3 EUR Zuschuss oben drauf!
Im Anschluss erfolgte der Umbau der ehemaligen Lagerhalle in ein Zentrum für die Betreuung von Straßenkindern an. Hierfür benötigten wir weitere 30.000 Euro.
In der Vergangenheit besaß die Gruppe in Recife nur ein kleines Gebäude mit einem Büro und einem Mehrzweckraum, in dem sowohl Teambesprechungen, Beratungsgespräche und Seminare und Workshops stattfinden. Leider bedeutete dies, dass ein konzentriertes Arbeiten oder Seminare und Workshops über einen längeren Zeitraum häufig schwierig sind, da ständig Menschen durch den Raum laufen, der zur Straße durch Gitterfenster offen ist. Länger dauernde Bildungsmaßnahmen waren kaum möglich. Beratungsgespräche etwa mit Müttern von Straßenkindern fanden ebenfalls in Durchgangszimmern statt, die notwendige Privatsphäre war nicht gewährleistet. Daher wurde ein Umzug in das neue Zentrum dringend nötig. Dieses verfügt nun über folgende Räumlichkeiten:
Räume für Bildungsarbeit (Workshops, Seminare, Schulungen)
Räumlichkeiten für Beratung und Therapie von Straßenkindern und ihren Familien
Küche, Büro, Lagerraum und geschützter Stellplatz für den Kleinbus
Im Jahr 2000 unterstützten wir Grupo Ruas e Praças beim Kauf eines Kleinbusses vom Modell VW Kombi mit umgerechnet 7.500 €.
Obwohl dieses Modell für unsere europäischen Augen etwas veraltet wirkt, wird er in Brasilien noch gebaut. Die Sonderausstattung mit 12 Sitzen, die wir damals anschafften war damit auch der allerletzte Schrei. Bei Verkehrskontrollen konnten die Polizisten oft nicht glauben, dass das Fahrzeug tatsächlich 12 Sitze hatte.
Das Fahrzeug hat gegenüber seiner koreanischen und der deutlich teureren deutschen Konkurrenz vor allem den Vorteil, dass man an jeder Straßenecke Ersatzteile erhält und es einfach zu reparieren ist.
Die Gruppe nutzt das Fahrzeug vor allem für Fahrten zum und vom Kinderhof Capim de Cheiro und für die Besuche bei entfernter wohnenden Familien und bei anderen Einrichtungen.
Vom Januar 2001 bis zum Dezember 2002 wendeten wir insgesamt 15.840 € für die Finanzierung der Gehälter von drei Erzieherinnen auf. Das waren 220 € pro Gehalt und Monat.
Roseane, studierte in der Zeit Pädagogik und ist für die Begleitung des Zweitagesprozesses auf dem Kinderhof in Capim de Cheiro zuständig.
Monica ist Kunstpädagogin und leitet die Theatergruppe. Sie ist allgemein für den Bereich Kulturarbeit verantwortlich.
Rejane ist Sozialarbeiterin und damit für die Kooperation mit anderen Einrichtungen und die Familienarbeit verantwortlich.
Wie die anderen Erzieher auch, arbeiten alle drei neben ihren persönlichen Schwerpunkten auf der Straße.
Bereits vor einigen Jahren äußerten die Mitarbeiter von Grupo Ruas e Praças den Wunsch, den Kindern auf dem Kinderhof in Capim de Cheiro einen Computerworkshop anbieten zu können.
Hintergrund war einerseits die große Faszination, die die neuen Medien auf die Kinder ausüben (die meistgenannten Punkte auf die Frage „Wie soll Deine Schule aussehen?“ sind nach Swimmingpool und Spielplatz Computer und Internetansschluss).
Ein Computerangebot, dass unter anderem in der Alphabetisierung und Grundbildung eingesetzt werden kann, sollte neben dem hohen Motivationswert die Möglichkeiten erweitern, spielerisch und selbstbestimmt zu lernen.
Andererseits nimmt die Bedeutung der neuen Medien auf dem Arbeitsmarkt auch im Schwellenland Brasilien ständig zu. Dies schlägt sich auch in zahlreichen Programmen der alten, wie auch der neuen Regierung nieder, die sämtliche Schulen mit Internetanschlüssen ausstatten und einen günstigen „Volks-PC“ entwickeln wollen, damit auch die Armen Zugang zu den neuen Medien erhalten.
Um also auf dem Arbeitsmarkt gegenüber anderen Jugendlichen bestehen zu können, die wesentlich günstigere Startbedingungen haben, müssen Straßenkinder nicht nur in der Lage sein, Lesen und Schreiben zu können, sondern auch in immer größerem Ausmaß den „Information Gap“, den digitalen Graben überwinden.
Da unser Vorsitzender Michael Schwinger sich im Rahmen seines Sozialpädagogikstudiums intensiv mit dem Thema Medienpädagogik beschäftigt und Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hat, war er von Anfang an in die Konzeption dieses Angebotes einbezogen. Er begleitete das erste halbe Jahr dieses Workshops begleiten, bevor es von den brasilianischen Partnern alleine weitergeführt wird.
Michael Schwinger finanzierte seinen Aufenthalt dort selbst, es entstanden dem Projekt oder unserem Verein also keine Kosten. Das Projekt wird Gegenstand seiner Diplomarbeit sein.
Da die Gruppe selbst zwei Computer zur Verfügung stellen konnte, musste nur ein weiterer, sowie einiges Zubehör und Software angeschafft werden.
Wir haben hierfür 2.000 € aufgewendet.