An dieser Stelle informieren wir Sie seit Januar 2011 über Neuigkeiten aus Brasilien und Deutschland. Informationen aus der Zeit davor finden Sie in unserem
alten Blog. Wenn Sie Portugiesisch sprechen finden Sie zudem Informationen im Blog von
Grupo Ruas e Pracas.
Die Praktikantin Rebekka Laumann hat die Idee wiederaufgegriffen, auf dem Sitio "Campim de Cheiro" einen Massage-Workshop anzubieten. Insbesondere die Kinder und Jugendlichen, die von Grupo Ruas e Pracas vorwiegend auf der Straße betreut werden, erleben einen von Gewalt geprägten Alltag. Sie sollen erfahren, wie sie als Kontrast ruhige Momente erleben. Auch die Kinder des Sitio profitieren von dem Workshop: durch die gegenseitige Hilfestellung soll das Gruppengefühl gestärkt werden.
Rebekka berichtet vom Ablauf der Veranstaltung:
Jeder Praktikant hat die Möglichkeit, einen Workshop für die Kinder anzubieten. Ich habe lange hin und her überlegt, was ich gerne mit den Kindern machen würde. Als ich gehört habe, dass einmalig eine Massage für die Kinder angeboten wurde und auf positive Resonanz bei den Kindern gestoßen ist, habe ich die Idee aufgegriffen.
Den ersten Workshop habe ich mit den Kindern, die auf dem Sitio leben, durchgeführt. Bevor ich mit dem Workshop begonnen habe, habe ich den Raum hergerichtet mit allem was dazugehört: den Boden mit Decken ausgelegt, Teelichter aufgestellt, Duftkerzen angezündet und Entspannungsmusik aufgelegt. Staunend haben die Kinder den Raum betreten, der kaum noch wiederzuerkennen war und im Kontrast zum sonstigen Sitio-Alltag stand.
Die Kinder sollten sich nun immer in Gruppen zu zweit zusammenfinden und mit einer leichten Übung wollte ich die Kinder an die Massage heranführen. Buchstaben, Zahlen oder einfache Symbole sollten mit dem Finger auf den Rücken des anderen gezeichnet werden.
Im zweiten Schritt haben die Kinder mit Massagebällen ihre ersten Versuche machen können, andere zu massieren. Es hat auf Anhieb gut funktioniert und bedurfte nur wenig Tipps meinerseits. Mit den Hilfsmitteln war jedes Kind in der Lage, andere Kinder zu massieren, auch wenn zu Beginn keines der Kinder dachte, dass es massieren könnte. Ich fand es wichtig, dass sie sich gegenseitig massieren, um das Gruppengefühl zu stärken.
Auch die „neuen" Straßenkindern, die im Zwei-Tages-Prozess auf dem Sitio waren, haben am Workshop teilgenommen. Viele der Kinder haben schon viel Gewalt in den Familien und auf der Straße erlebt und so war die Massage eine ganz neue Erfahrung zu ihrem Alltag. Alle haben die Massage genossen und manche sind sogar dabei eingeschlafen. Danach waren die Kinder viel entspannter und ruhiger als sonst.
Aber nicht nur den Kindern bereitet der Workshop viel Vergnügen, auch mir macht es Spaß zu sehen, wie gut der Workshop bei den Kindern ankommt und ich habe es auch Dank des Workshops geschafft zu vielen Kindern eine enge Vertrauensbasis aufzubauen.